voXmi-Bericht MS Dr. Renner 2021/22
Auch im Schuljahr 2021/22 wurden an der Mittelschule Dr. Renner einige Projekte und Unterrichtsstunden ganz im Sinne der Mehrsprachigkeit, des gemeinsamen Sprachenlernens und des interkulturellen Austausches gestaltet.
Tag der Sprachen 2021
Ein Highlight zu Beginn des Schuljahres stellt immer der “Tag der Sprachen” dar, der in allen Klassen auf unterschiedliche Weise gestaltet wird. Einige Beispiele sollen hier genannt werden:
In der 1b-Klasse beschäftigten sich die Schüler*innen unter anderem mit der Herkunft und der Bedeutung ihrer Vornamen, aber auch das Begrüßen in den unterschiedlichen Erstsprachen und internationale Begrüßungsrituale standen im Fokus. Um die Sprachenvielfalt der Klasse sichtbar zu machen, wurden außerdem Sprachenportraits angefertigt. Dadurch wurde vielen Schüler*innen erst bewusst, welchen Sprachschatz sie in sich bergen.
In der 2a-Klasse spielten nicht nur die unterschiedlichen Sprachen der Schüler*innen eine Rolle, sondern auch der steirische Dialekt, der von den meisten unserer Lehrer*innen gesprochen wird und der unsere Schüler*innen immer wieder zum Schmunzeln bringt. Ihr Wissen konnten sie abschließend bei einem Steirisch-Quiz unter Beweis stellen.
Die 2b-Klasse übte sich am Tag der Sprachen gleichzeitig in ihren digitalen Fertigkeiten. Verschiedene Wörter – bspw. „froh“, „lernen“, „Team“, „Träume“, „Vielfalt“ usw. – wurden zunächst in die jeweiligen Muttersprachen übersetzt, graphisch gestaltet und anschließend damit ein Stop-Motion-Video erstellt, das die Verbundenheit der Klasse – in ihren Sprachen und ihrer Vielfalt – zeigt.
Sehr abwechslungsreich wurde der Tag in der 3b-Klasse begangen. Nach einem „englischen“ Einstieg rund um Shakespeare folgten sowohl ein Crash-Kurs im bayrischen Dialekt als auch eine Einführung in die französische Sprache durch zwei Klassenlehrerinnen. Die Schüler*innen lernten also nicht nur bayrische Mundart-Wörter wie „Ratschen“ oder „Gscheidhaferl“ kennen, sondern können sich nun sogar auf Französisch namentlich vorstellen. Danach fehlten der Klasse jedoch sämtliche Worte, denn auch das Thema „Nonverbale Sprache & Körpersprache“ wurde erarbeitet.
Aber auch während des Schuljahres wurde die sprachliche und kulturelle Vielfalt an unserer Schule immer wieder im Unterricht, Projekten und Lehrausgängen zum Thema:
Rappen für den Frieden
Anlässlich des Weltfriedenstages am 21. September 2021 hatten die Kinder der 1b-Klasse die Möglichkeit, einen Friedens-Rap von und mit Manuel Girzikowski zu erarbeiten. Gerappt wurde dabei in allen Erstsprachen der Kinder. Es war ein abwechslungsreicher, rhythmischer, internationaler und friedlicher Vormittag
Die Schülerinnen und Schüler der 2a kreierten im April gleich selbst mit zwei Grazer Rappern einen Friedensrap. Vorgeführt und aufgenommen wurde das Werk am Bertha-von-Suttner-Platz. Die Bäume wurden geschmückt mit den tollen Textzeilen in den vielen unterschiedlichen Muttersprachen der Jugendlichen.
Ein Gedicht geht um die Welt
Im Februar initiierte der Kärntner Autor und Verleger Lojze Wieser als Protest gegen die Invasion Russlands in der Ukraine ein vielsprachiges Gedichtprojekt. Die deutsche und slowenische Urfassung stammt von ihm selbst:
Hier und Dort
Hier Sonne / Dort Bomben
Hier Frieden / Dort Tränen
Hier Zukunft? / Dort Graus!
Wohin gehen wir?
Tu in tam
Tu sonce / Tam bombe
Tu mir / Tam jok
Tu bodočnost? / Tam groza!
Kam gremo?
Auf Facebook rief er dazu auf, das Gedicht – als Zeichen für ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Sprachen und Kulturen – in verschiedene Sprachen zu übersetzen und einzusenden. Auch die 1b-Klasse unserer Schule hat dieses Gedicht im Unterricht besprochen. Eifrig wurde das Gedicht daraufhin als Hausübung von den Kindern - teils gemeinsam mit den Eltern und Geschwistern - in die unterschiedlichen Herkunftssprachen übersetzt. Rund fünfzehn verschiedensprachige Interpretationen des Gedichts kamen am Ende dabei raus, eine davon mithilfe einer Sprach-App in „Metacom-Symbolen“. Die Arbeiten der Kinder erhielten von Herrn Wieser großes Lob und wurden auf dessen Homepage veröffentlicht.
Projektwoche 2022
Die zweiten Klassen beschäftigten sich in der Projektwoche im April intensiv mit dem Thema “Sprache”. In Vorbereitung für das 70-Jahr-Jubiläum im Mai wurden Stationen zu verschiedenen (Mutter-)Sprachen vorbereitet. Im Fokus waren die Besonderheiten der jeweiligen Sprache, die Geschichte und die Aussprache. Zudem vermittelten die Schüler*innen ihren Zuhörer*innen am Schulfest einige Wörter bzw. Sätze spielerisch mit Liedern und selbst erstellten Karten. Die Besucher*innen hatten sichtlich Spaß und Interesse an den Präsentationen der Kinder.
Wahlfach Französisch
Im Schuljahr 2021/22 wurde unter anderem auch das Wahlpflichtfach Französisch angeboten. Interessierte Schüler*innen der 3. Klasse beschäftigten sich ein Jahr lang intensiv mit den Grundlagen der französischen Sprache und bekamen darüber hinaus Einblick in das Land und die Kultur Frankreichs. Im nächsten Schuljahr soll das Wahlpflichtfach weitergeführt werden.
Schreibwerkstatt
Im Wahlpflichtfach “Schreibwerkstatt” konnten sich die Viertklässler*innen unserer Schule nicht nur im kreativen Schreiben in der deutschen Sprache ausprobieren, auch die Herkunftssprachen und unterschiedliche Sprachvarietäten spielten eine Rolle. Die Schüler*innen erstellten unter anderem kleine "Wörterbücher" mit Begriffen in Deutsch-Jugendsprache bzw. Muttersprache-Jugendsprache und gestalteten diese im Stil eines richtigen Wörterbuches.
Carina Adlaßnig
Mittelschule Dr. Renner
Jedes Jahr erleben wir einen Zuwachs der gelebten Sprachen durch unsere Schüler*innen der 1.Klassen. Mit Enthusiasmus präsentieren sie ihre Gewohnheiten, Kenntnisse und sprachlichen Wünsche, sowie in dem folgenden Sprachenportfolio, das jedes Mitglied der 1a Klasse erstellte.
Auch dieser Geburtstags-Kalender wurde gebastelt, damit sich jede*r zu Hause fühlt!
Wir alle wissen:
Mit jeder Sprache, die wir bereits kennen, wird es leichter, eine neue Sprache zu lernen!
So lautet unser Motto: " Voneinander, miteinander Sprachen lernen!"
Zweimal HURRA!
Wir wurden zur "eEducation Expert+" - Schule ernannt und dürfen weiterhin das "voXmi"-Zertifikat führen
Am 7. Mai 2019 empfingen Frau Direktor Wagner sowie MitgliederInnen der Arbeitsgruppen eEducation und voXmi eine Prüfungskommission für gleich zwei Zertifizierungen : Wir strebten nach der Weiterführung des voXmi Zertifikats, das auf das Lernen der Sprachen voneinander und miteinander Wert legt und als Schule mit besonderem Schwerpunkt auf eLearning lag die Zertifizierung zur eExpert+ Schule nahe.
Die Prüfungskommission war zusammengesetzt aus VertreterInnen des voXmi Regionalteams, unserer Partnerschulen, ExpertInnen der eEducation, des Schulqualitätsmanagers, FörderInnen und ehemaligen LehrerInnen, die bereits in ihrem Wirken an unserer Schule wegbereitend auf sprachlicher und/oder digitaler Ebene gearbeitet hatten.
Wir gestalteten einen Festakt mit Aufführungen der beiden ersten Klassen, musikalisch umrahmt von Solo-Darbietungen eines Lehrers an der Querflöte und dem Vater eines Schülers am Kontrabass.
Beschwingt mehrsprachig sangen die Schüler eine gelungene Version des Liedes « Bruder Jakob ». Danach führten 1A und B gemeinsam drei moderne Ausdruckstänze zum Thema « Wasser » auf, die in einem intensiven einwöchigen Workshop unter professioneller Leitung erarbeitet worden waren. Zwei lustige Sketche, zuerst auf Englisch, danach in der Erstsprache gespielt, zeigten die guten Sprachkenntnisse unserer Schüler_innen. So wurden Igbo, Albanisch, Bosnisch, Kroatisch, Rumänisch, Türkisch, Spanisch und Deutsch verwendet.
Anschließend besuchten die Gäste die verschiedenen Workshops, die im Rahmen der Projektwoche zum Thema « Wasser » zwei Tage lang durchgeführt wurden.
Die Kommission war von unserem vielfältigen Angebot begeistert und übergab der Schule einstimmig die beiden Auszeichnungen.
Wir engagieren uns, weiterhin in diesem Sinne auf allen Ebenen facettenreich, digital und sprachbewusst, innovativ und vielfältig weiterzuarbeiten.
Dieses Jahr wurde der Tag der Sprachen auf jeder Schulstufe anders gestaltet.
Für die beiden 1. Klassen bot dieser Tag die Gelegenheit, vieles über sich selbst zu erfahren. So wurden die eigenen Vornamen auf ihre Bedeutung hin untersucht und wenn möglich übersetzt – Welch Überraschungen sich zeigten!
Römische Zahlen wurden bewusst gemacht und zum ersten Mal richtig erkannt : « Ah ja, das Zeichen, die Uhr dort oben auf dem Haus… » konnte man hören.
Einige Wörter in fünf verschiedenen Sprachen am Computer zu suchen, war für viele SchülerInnen ein Höhepunkt. Die Aussprache beim gemeinsamen Erlernen wurde oft von den neuen KlassenkameradenInnen, die diese Sprache sprechen, unterstützt. Ein persönliches Sprachenprofil, von jedem SchülerIn erstellt, rundete den Tag ab.
Die 2.Klassen verbrachten zu diesem Zeitpunkt ihre lang ersehnten Projekttage in Seckau, wo sie die sprachlichen, landschaftliche und kulinarische Besonderheiten der Region kennen lernten.
Den 3. Klassen wurden unterschiedliche Kurse angeboten, von denen jeder SchülerIn zwei auswählte. Italienisch, Rumänisch, BKS und Steirisch standen am Programm. Details über Geografie, Geschichte sowie kulturelle und kulinarische Besonderheiten des gewählten Landes wurden erarbeitet. Ganz wichtig war das aktive mündliche « Ausprobieren » der Sprache.
Die 4A Klasse folgte bereits am 25. September der Einladung des Sprachennetzwerkes Graz zu einer interessanten Schnitzeljagd durch die Landeshauptstadt. Eine spezielle App diente dazu, die Vielfalt der « Vielfalt » in Graz zu erkunden und sich u.a. der vielen Nationen, die hier zusammen leben, bewusst zu werden.
Am folgenden Tag führte eine Sprachschatzwanderung die beiden 4. Klassen auf den Schöckl. Bewegung kombiniert mit Lernen wird als zielführende Kombination bezeichnet, was an diesem Tag bewiesen wurde. Die gesehenen/erlebten/ergriffenen Begriffe in verschiedenen Sprachen wurden in den Rucksack gepackt und auf Plakaten in der Schule nachbereitet. Prädikat : Sehenswert