Die Eingliederung der SchülerInnen in den Gestaltungsprozess des Schulalltags ist ein wichtiger Beitrag für ihr Wohlbefinden in der Schule. Seit rund drei Jahren werden an der NMS Dr. Renner regelmäßig Sitzungen des SchülerInnenparlaments einberufen. Das SchülerInnenparlament stellt für Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Möglichkeit dar, ihre Wünsche und Anliegen zu äußern, an einem Mitbestimmungsprozess teilzuhaben, gehört und ernst genommen zu werden.
Mitbestimmung und Partizipation von Kindern und Jugendlichen sind wichtige Faktoren, die vor allem im Handlungsfeld Schule nicht fehlen dürfen. Sie tragen maßgeblich zu einem gesunden Lernalltag im Schulsystem bei.
Schule sollte auch soziale, emotionale und gesundheitliche Kompetenzen fördern und stärken. In einem SchülerInnenparlament beschäftigten sich Kinder und Jugendliche mit diesen wichtigen Aspekten rund um das Lebensfeld Schule und bringen Ideen und Wünsche ein, wie ihr Schulalltag zu ihrer gesundheitlichen, seelischen Entwicklung positiv beitragen kann. Zweimal pro Schuljahr wird deshalb an der NMS Dr. Renner ein SchülerInnenparlament abgehalten, bei dem je nach Jahresschwerpunkt der Schule wichtige Themen und Aspekte diskutiert und demokratisch abgestimmt werden. Geleitet und mitgestaltet wird das SchülerInnenparlament von der Schulsozialarbeiterin und der Beratungslehrerin. Jede Klasse wird von ihrer/m KlassensprecherIn und der/dem KlassensprecherstellvertreterIn vertreten. Die Schülerinnen und Schüler lernen so nicht nur demokratische Prozesse kennen und Ideen und Wünsche ihrer Klasse zu vertreten, sondern auch Teil des Gestaltungsprozess Schule zu sein.
SchülerInnenparlament 2016 Vereinbarungskultur
Das SchülerInnenparlament 2016 beschäftigte sich mit dem Thema „Vereinbarungskultur“. Ziel war es eine gemeinsame Verhaltensvereinbarung für die Schule (LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern) auszuarbeiten. Bereits im vergangenen Schuljahr wurden von den LehrerInnen in einer SCHILF Leitsätze für den gemeinsamen Umgang an der Schule erarbeitet. In diesem Schuljahr folgte nun der zweite Teil der Verhaltensvereinbarung, der die SchülerInnen betraf. Dazu wurden in den sozialen Lernstunden wichtige Verhaltensweisen zu den Fragen „Was brauchen wir um gut lernen zu können?“ und „Was brauchen wir um uns wohl zu fühlen?“ erarbeitet. Die KlassensprecherInnen und StellvertreterInnen brachten ihre Vorschläge schließlich in das SchulerInnenparlament. Die Schulsozialarbeiterin, die Beratungslehrerin Bettina Rauch und die Lerndesignerin der Schule, Alexandra Edelbauer- Konrad erarbeiteten gemeinsam mit den SchülerInnen schließlich die wichtigsten Punkte heraus. Dabei wurden folgende Sätze formuliert:
„Wir achten darauf, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Damit wir uns wohlfühlen achten wir auf Sauberkeit in den Klassen und der Schule. Wir machen mehr Ausflüge, damit wir unsere Klassenkollegen besser kennenlernen und Dinge durch Erfahrungen besser begreifen können. Damit ich gut lernen kann, bereite ich meine Sachen rechtzeitig vor.“
Das Projekt erhielt den dritten Platz in der Kategorie NMS/AHS Unterstufe der Grazia Preisverleihung 2016 zum Thema „Gemeinsam sind wir stark“.
2. Platz Traudi Kinderrechtepreis 2016
Um die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler an der NMS Dr. Renner in Graz zu erheben wurden zahlreiche Gespräche mit SchülerInnen, LehrerInnen und schulexternen Personen geführt. Anhand dieser Gespräche wurde schließlich ein Fragebogen erstellt, der von jedem/r SchülerIn ausgefüllt werden sollte. Erhoben wurde unter anderem die Themen Zufriedenheit in der Schule, Pausengestaltung, gesunde Ernährung und Sport. Den Abschluss des Fragebogens bildeten offene Fragen, die darauf abzielten Wünsche und Beschwerden, sowie Verbesserungsvorschläge der Schülerinnen und Schüler zu erfahren. Im Unterrichtsfach „Soziales Lernen“ erarbeiteten die LehrerInnen den Fragebogen mit den SchülerInnen und fassten die wichtigsten Wünsche, Verbesserungsvorschläge und Anliegen der Klassen zusammen. Alle Vorschläge wurden schließlich von den KlassensprecherInnen in das SchülerInnenparlament getragen, bei dem die Schulsozialarbeiterin und die Beratungslehrerin nochmals die Punkte bearbeiteten. Die SchülerInnen zeigten großes Interesse an der Veränderung im Schulhaus zum Beispiel buntere Wandgestaltung, Sauberkeit des WC`s, Kletterwand, Tische und Bänke im Freien. Weiters bestand der Wunsch den Milchautomaten zu reaktivieren und die Unterrichtszeiten zu verändern. Viele Wünsche der SchülerInnen konnten im Schulforum angesprochen und auch umgesetzt werden. So wurde zum Beispiel eine weitere Pause eingeführt, der Milchautomat reaktiviert und Pläne für die Wandgestaltung.